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28. September 2016

Heimwegtelefon - Ehrenamtler sorgen dafür, dass Du nachts sicher nach Hause kommst



Stellt Euch vor, Ihr trefft Euch abends mit Freunden in einer netten Kneipe auf ein Glas Wein oder Bier. Weil es meistens nicht bei einem Glas bleibt und Ihr vernünftig und verantwortungsbewusst seid, habt Ihr das Auto zu Hause stehen lassen. Man unterhält sich nett, hat Spaß, und plötzlich ist es wieder verdammt spät geworden. Die Freunde haben einen anderen Heimweg und man muss nun alleine durch die Nacht nach Hause. Ein mulmiges Gefühl oder? Man könnte sich ein Taxi rufen. Jungen Leuten fehlt aber dafür oft das Geld und bei den Eltern, die bereit wären abzuholen, wohnt der Nachtschwärmer vielleicht nicht mehr. Was nun?

Beim Durchblättern der Zeitschrift für Freunde der Johanniter-Unfall-Hilfe bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen.


Die ehrenamtlichen Mitarbeiter stehen derzeit 

donnerstags von 20-24 Uhr und
freitags und samstags von 22-4 Uhr 

bereit, Freunde der Nacht telefonisch nach Hause zu begleiten und wenn es nötig sein sollte, die Polizei zum Zielort zu schicken.

Da das Team, wie gesagt, aus Ehrenamtlern besteht und das Ganze sich auch noch im Aufbau befindet, sind weitere Telefonisten und Geldspenden sehr willkommen. Mit unserer Unterstützung kann die Begleitung nach Hause vielleicht zeitlich weiter ausgedehnt werden. Weitere Informationen findet Ihr hier.

Ich finde das eine wirklich gute und unterstützenswerte Idee.



25. September 2016

Rezept für ein herbstliches Apfel-Nussbrot

Nachdem der September mit Hochsommerwetter begonnen hatte, stehen so langsam aber doch alle Zeichen auf Herbst. Morgens und abends ist es jetzt merklich frischer. Und was ist es auf einmal schon früh dunkel! Die Sonne gibt aber tagsüber immer noch ihr Allerbestes. Temperaturen, dass man noch im T-Shirt Sonnenvorrat für einen langen, üsseligen Winter tanken kann. Und dann dieses goldene, warme Licht, wie es nur die Herbstsonne zaubern kann. Für mich die schönste Jahreszeit.

Jetzt ist auch die Zeit um in Pflaumen- und Apfelkuchen zu schwelgen und den Abend mit Federweißen und Zwiebelkuchen ausklingen zu lassen.
Für Apfelfans habe ich ein ganz unkompliziertes Rezept für Apfelbrot. Eigentlich ist es ein Kastenkuchen, wird aber, wie Brot auch, ohne Zugabe von Fett gebacken. Die Optik des Apfelbrotes ist leider recht unspektakulär - sieht eher aus wie ein Hackbraten. Nix für Ästheten, aber ein sehr saftiges Brot, das relativ schnell zusammengerührt ist.
Als klassischer Backapfel eignet sich ein Boskopp besonders gut. Will man einen Apfel, der gute Backeigenschaften hat und auch zum so essen lecker ist, empfehle ich Elstar.




Rezept für 2 Kastenformen
Backzeit 45-60 Minuten bei 160 Grad Umluft

- 750 g in geschälte und in Würfel geschnittene Äpfel
- 150 g Zucker - ich nehme braunen Zucker
- 2 Esslöffel Rum

Jetzt kommt eine kleine Schikane. Diese Mischung muss ein paar Stunden ziehen, bis der Zucker vollständig gelöst ist und sich Flüssigkeit gebildet hat.





Dann kommen noch dazu:

- 500 g Mehl
- 2 Tütchen Backpulver
- 200 g gehackte Nüsse 
- 200 g Rosinen 
- 1-2 Esslöffel Kakao
- 1 Teelöffel Zimt

Alle Zutaten miteinander vermischen. Das geht am besten mit einem Holzlöffel oder mit den Händen. 
Wenn das Mehl noch nicht komplett untergearbeitet ist, erscheint der Teig sehr trocken und man ist versucht, zusätzliche Flüssigkeit dazu zu geben. Auf keinen Fall! Geduldig weiter kneten! Der Teig hat am Ende die vom Kuchenteig gewohnte feuchte Konsistenz.

Ich mag keine trockenen, knubbeligen Rosinen im Kuchen und weiche sie deshalb vorher ein. Am schnellsten geht das, wenn man sie mit etwas kochendem Wasser übergießt - nur so viel, dass die Rosinen mit Wasser bedeckt sind - und das Ganze ca. 20 Minuten ziehen lässt. Die Rosinen sind dann nicht ausgelaugt, aber schön weich und saftig und entziehen dem Teig so keine Feuchtigkeit. (Abgießen nicht vergessen.)

Das Apfelbrot kann man prima auf Vorrat backen und einfrieren.






15. September 2016

Fruchtiges Mango-Ketchup hausgemacht

Ich koche ziemlich ungern. Nein - so stimmt das nicht. Ich hasse diese tägliche Pflicht, was Vernünftiges auf den Tisch bringen zu müssen. Der eine mag dies nicht, der andere verträgt das nicht. Frag ich was ich kochen soll, kommt nur ein Schulterzucken begleitet von einem "Mir egal. Irgendwas." Nee, so machts  keinen Spaß.

Für Gäste oder wenn mal was Besonderes ansteht, leg ich mich allerdings gern ins Zeug. Und auf schöne Kochbücher und Zeitschriften mit ausgefallenen Rezepten spring ich an. Ich trag auch Zeitschriften nach Hause, in denen mir beim groben Durchblättern nur ein einziges Rezept ins Auge springt. Wenn der Zeitschriftenstapel allzu groß wird, wandern die wenigen nachkochenswerten Rezepte in einen Ordner, die Zeitschriften ins Altpapier. Im Laufe der Jahre hat sich eine stattliche Anzahl an Kochbüchern und Zeitungsauschnitten angesammelt. Gekocht und gebacken wird aber, wie gesagt, nur nach wenigen Lieblingsrezepten.

Damit ist jetzt Schluss. Neulich hab ich nen Rappel gekriegt und rigoros aussortiert. Um Nägel mit Köpfen zu machen, habe ich mir selbst ein Kochbuch-Kaufverbot auferlegt. Kommt erst wieder was neues ins Haus, wenn alle Rezepte durchgekocht sind.
Ich glaube allerdings, bei Zeitschriften wird das schwer. Im Vergleich zu Kochbüchern kosten die ja nicht viel. Und ein paar einzelne rausgerissene Rezepte nehmen auch nicht viel Platz weg. Ich fürchte, hier und da wird doch noch das ein oder andere Heft in den Einkaufswagen wandern. Die Berechtigung dafür krieg ich mir schön geredet. Das kann ich gut.




In einem dieser nett anzusehenden, reich bebilderten Magazine war ein Mango-Ketchup-Rezept, das ich tatsächlich schon zwei mal nachgekocht habe. Und das, obwohl das Heft erst vom Frühjahr 2016 ist. Ein fruchtiges Ketchup mit einer angenehmen Schärfe. Ich könnt drin baden. Selbst Töchterlein, die noch nie Ketchup mochte, liebt es.

So viele Leute können nicht falsch liegen, deshalb hier das Rezept:





Mango-Ketchup

1 Mango
1 Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
20 g Ingwer
1 Teel. Koriandersamen
2 El Butter zum Andünsten (wer Kalorien sparen will, nimmt etwas weniger)
500 g passierte Tomaten
50 g brauner Zucker (wenn die Mango sehr süß ist, kann man auf zusätzlichen Zucker verzichten)
60-80 ml weißer Balsamicoessig
1 Lorbeerblatt
Salz
Pfeffer - wenn möglich, frisch gemahlen
Cayennepfeffer

Die Mango schälen, das Fruchtfleisch vom Stein schneiden und grob würfeln. Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln. Den Ingwer schälen und fein reiben. Den Koriander im Mörser zerstoßen. (Wer keinen Mörser hat - fertig gemahlener Koriander geht bestimmt auch.)

Die Butter im Topf schmelzen. Zwiebeln, Knoblauch und Koriander bei reduzierter Hitze goldbraun anschwitzen.

Mango, Ingwer, passierte Tomaten, braunen Zucker, Essig, Lorbeerblatt zugeben. Bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen. Öfter umrühren, damit nichts anbrennt. Das Lorbeerblatt wieder raus fischen, den Ketchup pürieren und mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken. Den Cayennepfeffer vorsichtig dosieren, da Ingwer auch schon Schärfe mitbringt. In Schraubgläser füllen und kühl stellen. Was nicht bald verbraucht wird, kann problemlos in den Kälteschlaf geschickt werden.





4. September 2016

Sommer im Herbst

Was hatten wir dieses Jahr ein Sommerwetter! Als der Sommer laut Kalender hätte Sommer sein sollen, hatten wir Regen ohne Ende. Für den Garten war das die komplette Katastrophe. Die Blumen boten teilweise einen Anblick zum weinen. Pilzkrankheiten gab es frei Haus und reichlich. Einzig die Hortensien, die viel Wasser brauchen, schienen vom vielen Regen zu profitieren und blühten üppig um die Wette. Gestern musste ich allerdings feststellen, dass eine Hortensie die Dauernässe doch nicht so toll fand. Auf den Blättern sitzt Mehltau.


DieTomaten reiften dank fehlender Sonne recht spärlich und von meiner Gurkenpflanze konnte ich gerade mal drei mickrige Gurken ernten. Die Blätter wurden allesamt ganz schnell braun und die Pflanze sah ziemlich bald kaputt aus. Meine Gurken- und Zucchiniausbeute war allerdings auch in den vergangenen Jahren noch nie sonderlich üppig. Aber ich bin hartnäckig. Ich versuchs immer wieder. Irgendwann muss es doch mal was werden.

Jetzt sind wir meteorologisch schon im Herbst und statt üsseligem Regenwetter haben wir hochsommerliche Temperaturen und Sonne satt. Die Tomaten haben es sich noch mal überlegt und reifen fleißig, Erdbeeren haben wir in allen Reifegraden inklusive Blüten und auch die Himbeeren legen noch mal nach.






Bei den Tomaten handelt es sich um eine Mini-Marzano. Eine sehr leckere Sorte. Ein ausgewogenes Süße - Säure - Verhältnis. Schön für Salate und zum so essen. Bei der Sorte hatte ich auch noch nie Probleme mit Kraut- und Braunfäule, selbst in diesem feuchten Sommer nicht. Sie steht allerdings auch etwas überdacht. 

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man Tomaten, um qualitativ bessere Erträge zu erzielen, eintriebig ziehen sollte. Das heißt, dass alle Triebe, die aus den Blattachseln sprießen - so genannte Geiztriebe - entfernt werden müssen. Wenn die Tomtenpflanzen gerade bei uns eingezogen sind, mach ich das auch sehr akribisch. Im Laufe des Sommers werde ich da aber dann doch sehr nachlässig, so dass wir irgendwann einen Tomatendschungel haben. Der Qualität der Tomaten hat das bislang aber keinen Abbruch getan.



 Die jämmerliche Gurkenpflanze wollte ich eigentlich längst entsorgt haben. Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, hab sie aber wacker weiter gegossen. 



Was für eine dankbare Pflanze! Mein scheinbar sinnloses Gießen war doch nicht umsonst. Sie ist wieder grün, hat eine vielversprechende Anzahl Gurkenbabys und noch etliche Blüten. Wenn das so weitergeht, gibt es im November noch Gurkensalat aus eigenem Anbau.








Nachdem sich die Gurke jetzt wieder so super erholt hat, ist mir auch mit den anderen kränklichen Pflanzen im Hinblick auf den nächsten Sommer nicht bange. Ich werde im Herbst das Laub von den befallenen Pflanzen sorgfältig einsammeln, damit der Pilz keine Chance hat zu überwintern. Ich bin zuversichtlich, dass dann einer üppigen Blüte und gesundem Pflanzenwachstum im nächsten Jahr nichts im Wege steht.



Buchsbaumzünsler - chemische Keule vs Pragmatismus

Der bei Gartenbesitzern so gefürchtete Buchsbaumzünsler, der ganze Buchsbaumbestände kahl fressen kann, hat auch bei uns zugeschlagen. Gott sei Dank hat es nur zwei Buchskugeln erwischt. Die restlichen Kugeln und die Hecke sind bis jetzt verschont geblieben.

Zu erkennen ist der Befall an abgefressenen Blättern und Gespinsten, die man auf den ersten Blick leicht mit Spinnennetzen verwechseln kann. Biegt man die Zweige auseinander, findet man auch im Innern der Pflanze diese Gespinste. Dort sitzen auch die gefräßigen Raupen des Falters. Wenn man die ersten Fraßschäden entdeckt, heißt es schnell handeln. Sonst ist leider kaum noch was zu retten. Es steht dann nur noch ein jämmerliches, braunes Gerippe im Beet, das sich nie wieder erholen wird.

Vor zwei Jahren hat sich der Schädling schon mal in unseren Buchsbaumkugeln eingenistet.  Als Spritzmittel wird Calypso empfohlen. Aber im Garten Gift einzusetzen, geht mir gegen den Strich. Um die Raupen und Gespinste auch wirklich restlos zu entfernen hab ich nicht lange gefackelt, zum Staubsauger gegriffen und den ganzen Mist rausgesaugt. Hätte mich ein Nachbar dabei beobachtet, wär ich jetzt wahrscheinlich die Verrückte, die ihren Vorgarten saugt.
Um die Fraßstellen zu entfernen, habe ich den Buchs noch etwas zurückgeschnitten. Und - was soll ich sagen - er ist wieder schön durchgetrieben und hat sich komplett erholt.

Jetzt sind drei Wochen vergangen und der Zünsler hat sich noch nicht wieder bemerkbar gemacht. Ich bin guten Mutes, dass das auch so bleibt.