30. Juni 2017

Soll man Wildvögel das ganze Jahr füttern?


Ob eine Ganzjahresfütterung der Wildvögel sinnvoll und ist oder nicht, da gehen die Meinungen auseinander. Der NABU spricht sich dagegen aus. Seiner Ansicht erreicht man damit nicht die bedrohten Arten. Und wenn durch Flurbereinigung und sterile Gärten Lebensräume fehlen, hilft auch füttern nicht.
Befürworter der Ganzjahresfütterung halten dagegen, dass bei fehlendem Lebensraum zwangsläufig auch Futterpflanzen und sich darin ansiedelnde Insekten fehlen. Durch hohen Einsatz von Pestiziden wird das Futterangebot zusätzlich verringert.

Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich die Fütterung auf das ganze Jahr ausdehnen soll. Den letzten Anstoß dafür hat die Gestaltung einiger Vorgärten in der Nachbarschaft gegeben. Vorhandene Bepflanzung wurde entfernt und die Beete sind jetzt, bis auf wenige einsame, kleine Sträucher, mit Steinen bedeckt. Bleibt zu hoffen, dass die eigentlichen Gärten nicht ähnlich spartanisch und übersichtlich gestaltet sind.
Solche Gärten sind ohne Frage extrem pflegeleicht. Aber Futter finden Vögel da sicher nicht.

In unserem Apfelbaum hängt jetzt ein Futterhäuschen für Körner und eins für Fettfutter mit Beeren und Mehlwürmern. Eine weitere Futterstelle für Vögel, die ihr Futter lieber vom Boden picken, steht im hinteren Teil des Gartens. Damit Tauben nicht dran können, habe ich ein Drahtgestell drüber gestülpt. Sieht nicht schön aus, erfüllt aber seinen Zweck.








Anfangs kam nur hier und da mal ein Vogel zu den Futterstellen. Inzwischen hat sich wohl rumgesprochen, dass es bei uns was gibt. Jetzt geht es hier zu wie im Hühnerhof. 
Es ist aber nicht so, dass sich die Vögel nur noch aus den Futterstellen bedienen. Sie suchen sich ihre Nahrung durchaus auch noch im Rasen und in den Beeten und Sträuchern. Ich bin immer wieder erstaunt, was die aus dem Rasen alles raus picken. Wenn ich hingucke, ich sehe da nix.








Aber manchmal geht mir die Bande auch gehörig auf den Keks. Kennt ihr Barbie Girl von Aqua? Lief vor Jahren mal im Radio rauf und runter. "I'm a barbie girl in a barbie world ......". Nicht? Nix verpasst. Mich hat es genervt und ist Gott sei Dank vorbei.

Von wegen, vorbei! Hier trötet ein Amselmännchen die ersten Takte dieser Melodie. Ich schwöre! Meine Familie kann das bestätigen. Sitzt in der Erle und trällert es ohne Unterlass. Wo hat er das bloß her? Ich werde den ganzen Tag diesen Sch....Ohrwurm nicht mehr los. Manchmal könnte ich dieses kleine musikalische Genie abschießen! 

Und überhaupt - alles wird vollgekackt. Will man sich mal draußen hinsetzen, muss man erst Tische und Stühle abwischen. Tag für Tag. Gerne auch mehrmals am Tag. Wehe, wenn ich einen von denen erwische!

So, und jetzt geh ich mal Futter nachfüllen. Die Kleinen verlassen sich schließlich auf mich. Und ich darf nicht vergessen Rosinen zu kaufen. Die mögen die Amseln doch so gerne. Ungeschwefelte natürlich. Nicht, dass die Piepmätze noch krank werden.

Ach, und kennt ihr schon die Geschichte von den Amselkindern? Könnt ihr, wenn ihr mögt, hier und hier nachlesen.


Vor Einbrechern wird ja immer wieder gewarnt. Hab ich doch dieser Tage einen erwischt!








Eigentlich bin ich vor Mäusen fies. Aber dieser putzige, kleine Dieb darf gerne wieder kommen - wenn ich grad nicht da bin.


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23. Juni 2017

Kennt ihr Mispeln? Ein unglaublich leckeres Obst - ob zum so essen oder als schnelles Dessert




Ich kaufe gern beim Türken ein. Leider ist der bei uns nicht nur mal schnell um die Ecke. Aber wenn ich gerade in der Nähe bin, statte ich dem Laden immer einen Besuch ab. Man bekommt Obst und Gemüse in guter Qualität, eine schöne Auswahl an Lammfleisch und frische Kräuter zu sensationell günstigen Preisen. 

Neulich habe dort ich in der Obstauslage Mispeln entdeckt. Kannte ich bisher nicht. Da ich aber neugierig bin, habe ich natürlich welche gekauft. 

Es handelt sich hierbei um die japanische Wollmispel, einer Sommerfrucht, die von Mai bis Juni geerntet wird. Nicht zu verwechseln mit der echten Mispel, die erst nach dem Frost genießbar ist.

Das Aussehen erinnert an Aprikosen. Die Früchte müssen geschält werden, da die Schale recht zäh und ledrig ist. Man kann die Schale einfach mit dem Messer abziehen. Das geht ganz leicht. Im Innern befinden sich zwei glatte, braune Kerne, ungefähr in der Größe von Mandeln. Kleine, braune Flecken auf der Schale sind kein Qualitätsmangel, sondern ein Zeichen für den perfekten Reifegrad. 






Der Geschmack ist - ja wie soll ich den beschreiben - irgendwo zwischen Aprikose und Nektarine mit einem ausgewogenen Verhältnis von fruchtiger Säure und angenehmer Süße. Unbeschreiblich lecker!

Momentan ist ja so heiß, dass man am liebsten nur was Kaltes essen mag. Statt Eis gibt es bei uns heute mal griechischen Joghurt mit Honig und dazu gedünstete Mispeln.

Die Mispeln habe ich gepellt und halbiert. (Ringsum einritzen und dann die beiden Hälften gegeneinander drehen). Das Häutchen, das sich unter den Kernen befindet, habe ich mit einem spitzen Messer entfernt. 
Anschließend habe ich ein bisschen Butter in einer beschichteten Pfanne zerlassen und für die karamellige Note etwas braunen Zucker darin schmelzen lassen. Dann habe ich die Mispeln von beiden Seiten leicht angebräunt und bei geschlossenem Deckel knapp weich gedünstet. Ein mitgedünsteter Rosmarinzweig gibt dem Ganzen ein schönes Aroma.

Dann habe ich einfach Joghurt auf einen Teller gegeben, mit Honig berträufelt, die Mispeln dazu und fertig. Ist wirklich fix gemacht und auch bei großer Hitze noch problemlos zu bewerkstelligen. 






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20. Juni 2017

Meine blumige Sommertasche

Ich war auf der Suche nach einer Tasche im sommerlichen Look. Bis dahin besaß ich nur Taschen in dunklen Farben. Also eher für die dunklere Jahreszeit passend. 
Auf einem meiner Ausflüge ins Stoffhaus stach mir dieser farbenfrohe Blumenstoff ins Auge und es war klar, die Tasche wird selbst gemacht und zwar aus genau diesem Stoff.




Der Schnitt sollte schlicht und einfach sein. Einfache Schnitte kann ich selbst anfertigen. So kann ich die Größe auch meinen Anforderungen anpassen. Reinpassen müssen Geldbeutel, Schlüssel, Handy, Taschentücher, Kopfschmerztabletten, Blasenpflaster, normales Pflaster, Kugelschreiber, Labello, u.U. noch Geldbeutel und Schlüssel von Begleitpersonen. Je nach Wetterlage müssen auch noch ein Regenschirm, eine leichte Jacke, falls es kühler wird, und auf jeden Fall ein Einkaufsbeutel mit. Ich glaube, das war's dann auch schon :-).

Um alles geschützt spazieren tragen zu können, brauchte die Tasche einen Reißverschluss. Ich wollte unbedingt eine Tasche mit einem tiefer gelegten Reißverschluss. Dafür habe ich eine Weile googeln und tüfteln müssen, bis ich endlich kapiert habe, wie das geht. Dabei ist das eigentlich gar nicht so schwer.

Damit der Henkel nicht so labberig wird, habe ich hier zusätzlich H630 aufgebügelt. Bei der Dicke des Stoffes hätte ich das besser lassen sollen. Letztendlich ist der Henkel so dick geworden, dass ich ihn nur mit Ach und Krach durch den Schieber fädeln konnte.

Verstärkt habe ich die Tasche mit Soft & Stable. Das ist mit Jersey laminierter Schaumstoff. Ein tolles Material. Weich und flexibel und trotzdem wunderbar stabil. Empfohlen wird normalerweise Vlieseline und Schabrackeneinlage. Aber mit dem Ergebnis war ich nie richtig zufrieden. Mit Soft & Stable dagegen erhalten meine Taschen endlich ausreichend Stand. Ich kann es nur empfehlen.    











Und ab damit zu DienstagsdingeHandmade on TuesdayCreadienstagTaschen & Täschchencrealopee

15. Juni 2017

Der Buchsbaumzünsler schlägt gnadenlos zu. Ist der Buchs noch zu retten?




Habt ihr in eurem Garten auch Buchs? Und, wie sieht er aus? Voll im Saft, perfekt grün, ein Zeugnis eures grünen Daumens? Oder so wie bei mir, braun und kahlgefressen, ein Bild des Jammers?

Besonders in NRW macht seit ein paar Jahren ein kleiner, eher unscheinbarer Falter dem Buchs das Leben schwer - der Buchsbaumzünsler. Dieses kleine Biest legt dreist seine Eier in den Blättern ab. Sind die Raupen geschlüpft, fressen sie erst die Blätter und schließlich auch die Rinde der Ästchen. Wenn es so weit gekommen ist, ist eigentlich nichts mehr zu retten. Man muss reagieren, sobald man die allerersten Fraßstellen entdeckt. Die Raupen und Gespinste mit den Eiern müssen komplett entfernt werden. 
Der Handel bietet selbstverständlich chemische Spritzmittel, die Eier und Raupen abtöten sollen. Wie ihr wisst, bin ich kein Freund solcher Mittel. Sie scheinen den Zünsler auch nicht so richtig zu beeindrucken. Bei allen Bekannten, die sie angewendet haben, liegt der Buchs trotzdem im Sterben.

Besser, ihr sammelt die Gespinste mit den Eiern und die Raupen gründlich ab. Oder ihr macht es wie ich - einfach und schnell mit dem Staubsauger. Wenn euch die Nachbarn komisch angucken, was soll's. Umweltschützer stehen da doch drüber.

Aber wie gesagt, man muss schnell reagieren. Bei mir blieb der Zünsler leider unentdeckt und hat meine Buchskugeln quasi über Nacht großflächig kahl gefressen. Ich hätte heulen können! Gott sei dank ist wenigstens die Hecke ist verschont geblieben.





Ohne große Hoffnung, noch was zu retten, habe ich die Buchskugeln weit ins Holz zurück geschnitten. Danach haben sie so richtig jämmerlich ausgesehen. So jämmerlich, dass ich vier Stück ziemlich bald entsorgt habe. Nur die ganz großen Kugeln, um die hat es mir zu leid getan. Die habe ich erstmal stehen lassen. Alle haben geunkt, dass das nichts mehr wird. 

Pah! Es ist was geworden! Er ist wieder ausgetrieben! Mein Gärtnerherz hat vor Freude Purzelbäume geschlagen.
Ich fürchte allerdings, auf lange Sicht wird es schwer, Buchs im Garten zu halten. Man hört immer öfter, dass die Leute keine Lust mehr haben, die Pflanzen ständig zu beobachten und gegen die Viecher anzukämpfen. Auch ich schaue mich so langsam schon mal nach Alternativen um. 









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9. Juni 2017

Gärtnern ohne Gift und Chemie - und siehe da, die Natur hilft sich selbst





Letzte Woche habe ich an unserem Hibiskus dicke Lauskolonien entdeckt!!! So richtig viele. An fast jedem Zweig klebten die Viecher.  




Die chemische Keule kommt bei mir im Garten nicht zum Einsatz. Dass ich auf sanfte und umweltverträgliche Mittel bei Pflanzenschädlingen und Blattkrankheiten setze, habe ich schon mal geschrieben. Blattläuse streife ich einfach mit den Fingern ab. Ja, das ist ein bisschen eklig. Wollte ich auch dieses Mal machen, habe aber gerade noch rechtzeitig gesehen, dass die Gartenpolizei schon da war. Eine stattliche Anzahl Marienkäfer tummelte sich auf den Blättern! Was habe ich mich gefreut! Zum einen finde ich Marienkäfer richtig schön. Zum anderen vertilgen diese kleinen Krabbeltiere Unmengen von Blattläusen. Und meine Käferchen haben ganze Arbeit geleistet. Als ich am nächsten Morgen den Strauch kontrolliert habe, war keine einzige Blattlaus mehr zu sehen.




Ich wünsche mir, dass jeder Gartenbesitzer auf chemische Mittel verzichtet. Insektengifte bekämpfen nicht nur die Schädlinge. Fressfeinde von Blattläusen und Schnecken nehmen das Gift zwangsläufig ebenso zu sich und verenden.

Man kann mit einfachen Mitteln so viel tun, damit sich nützliche Gartenbewohner wohl fühlen. In Gärten, wo hinter akkurat gestochenen Rasenkanten nur grüne Strächer wachsen, werden sich aber kaum Nützlinge ansiedeln. Wo nichts blüht, sich kein noch so kleines Unkraut aus der Erde wagt, finden Bienen, Hummeln und Schmetterlinge keinen Nektar.
Wenn im Herbst alles Abgeblühte weggeschnitten und entsorgt und der Garten genauso aufgeräumt wird wie das Wohnzimmer, finden Käfer oder Igel keinen geschützten Unterschlupf. Für mich hat so ein Garten auch einfach keinen Charme. Ich liebe es bunt und durchaus auch ein bisschen kruschtelig.

Im Winter hält man sich sowieso nicht im Garten auf. Da stört es doch auch nicht, wenn Abgestorbenes stehen bleibt und in irgendeiner Ecke Laub- und Reisighaufen liegen. Gartenbewohnern hilft es ungemein. Sie können sich darin verkriechen, sind vor Kälte und Nässe geschützt und kommen unbeschadet durch den Winter.

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2. Juni 2017

Sichtschutz am Gartenzaun - auch Frau kann handwerken




Unsere Ligusterhecke am Gartenzaun ist durch unseren etwas dilettantischen Schnitt derart aus der Form geraten, dass wir uns entschlossen haben, sie weit runter zu schneiden und neu aufzubauen. Die Idee war, sie erst auf der Außenseite des Zauns zu schneiden. Wenn diese Seite wieder ausreichend nachgewachsen ist, wollten wir die Innenseite schneiden. So würde der verbleibende Rest der Hecke uns weiterhin Sichtschutz bieten. 
Soweit die Idee. Hat aber nicht funktioniert. Die Außenseite wächst leider nicht so schnell und und dicht wie erhofft. Und die Innenseite war inzwischen teilweise so krakelig, dass ich sie auch nicht mehr stehen lassen wollte. Sichtschutz sieht anders aus. Meinen Mann stört das weniger. Aber ich möchte, wenn ich im Garten sitze, nicht jedem, der vorbei läuft, zuwinken können.




Eine Alternative musste also her. Auf meinen Streifzügen durch die Baumärkte habe ich außer Weidenmatten nichts gefunden. Weidenmatten mag ich nicht.
Fündig geworden bin ich letztendlich bei Pinterest. Dort habe ich solch Fake-Nistkästen gefunden und entschieden "Jo, das isses!" Holz, Farbe und Holzleim gekauft und dann die Bretter zugeschnitten. Ich habe zum allerersten Mal mit Stichsäge und Forstnerbohrer gearbeitet und es hat unglaublichen Spaß gemacht!

Lackiert habe ich mit Fensterlack. Was Fensterrahmen schützt, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, schien mir auch für meine Zwecke die geeignete Farbe.

Eine Schikane, die ein bisschen Nerven gekostet hat, war das Aufkleben der Dächer. Ich habe mich für wasserfesten Holzleim entschieden. Die Dinger werden ja schließlich hier und da nass regnen. Der wasserfeste Leim trocknet sehr langsam.
Die Holzteile müssen fünfzehn Minuten aufeinander gepresst werden, bis der Leim soweit abgebunden hat, dass man loslassen kann. Es gibt auch schnelltrocknenden Holzleim. Bei dem muss man die zu klebenden Teile nur relativ kurz fixieren. Der war mir aber zu teuer. Ich habe mir gedacht, eine Viertelstunde festhalten kann ja kein großes Problem sein. Ein ganz blöder Gedanke. 
Fünfzehn Minuten können ganz schön lang werden. Das ein oder andere Mal habe ich die Zeit abgekürzt und prompt Lehrgeld gezahlt. Obwohl ich die Stelen in Schräglage gebracht habe damit die Dächer einigermaßen waagerecht liegen, sind sie abgerutscht und ich musste den Mist nochmal machen wieder von vorn anfangen.


Bis auf das Schwedenrot habe ich die Farben selbst gemischt. Dieses himmlische Kackbraun habe ich auch zusammengerührt. Ich hätte vielleicht doch besser Profis mischen lassen sollen. Egal. Das bleibt jetzt so. Die Deko-Vögelchen sollen von der nicht so gelungenen Farbe etwas ablenken.







Blickdicht ist es zwar nicht, aber man sitzt nicht ganz so auf dem Präsentierteller.

Nachtrag: Inzwischen weiß ich, dass mein Forstnerbohrer eine Lochsäge war. Man lernt nie aus.

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