Dem nachempfunden ist der heutige Slowcooker. Das Essen kocht hier zwar mit Strom, aber stromsparend bei sehr niedriger Temperatur.
Beide Methoden - Kochkiste bzw. -sack und Slowcooker brauchen, weil wenig bzw. gar keine Hitze von außen zugeführt wird, länger. Das erfordert Planung.
Dagegen kann man die Zeit, bis das Essen fertig ist, anderweitig nutzen. Man muss nicht daneben stehen. Es brennt nichts an. Wird die Garzeit etwas überschritten, ist das meistens auch nicht tragisch.
Meinen Slowcooker habe ich bislang nur für Gulasch, Schmorbraten etc. genutzt. Das Ergebnis war immer überzeugend. Durch die lange Kochdauer werden die Gerichte aromatischer und auch die älteste Kuh wird butterweich. Angebraten wird auf dem Herd, dann in den Slowcooker umgefüllt und fertig gegart.
Aber alle Tage essen wir kein Fleisch und für simple Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder gekochtes Gemüse scheint der Slowcooker nicht geeignet. Zumindest habe ich keine Rezepte oder Garzeiten gefunden.
Im Kochsack kann man Fleischgerichte, Eintöpfe und Beilagen kochen.
Das Essen wird ein paar Minuten auf dem Herd angekocht. Dann wird der Topf in den Sack gestellt, Abdeckung drauf und zubinden. Es muss nichts extra umgefüllt werden. Es hängt nichts am Strom. Man kann das Haus verlassen ohne Sorge, dass was passieren kann.
Garzeiten im Kochsack
Diese ungefähren Angaben habe ich im Internet gefunden. Ich probiere mich gerade selber noch ein bisschen durch.
- Kartoffeln - 5 Minuten auf dem Herd, 1 Stunde im Kochsack
- Fleisch - 20 Minuten auf dem Herd, 3-5 Stunden im Kochsack
- Huhn - 15 Minuten auf dem Herd, 2-3 Stunden im Kochsack
- Gemüse gart unterschiedlich - zartes Gemüse kurz, Gemüse mit fester Struktur länger.
Kochsack kaufen und Gutes tun
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Mit jedem Kochsack (hier heißt er Wonderbag) der hier gekauft wird, wird ein zweites Exemplar einer bedürftigen Familie oder gemeinnützigen Organisation in Südafrika kostenlos zu Verfügung gestellt. Tipps und Rezepte findet ihr auch auf der Homepage.
Genäht sind die Kochsäcke aus einer Baumwoll-Polyestermischung, gefüllt mit Schaumstoff. Kochsack selber nähen
Eine Kurzanleitung gibt es auf der Seite von ecoact e.V.
Die dort angegebenen Maße für die mittlere Größe habe ich von vornherein schon etwas vergrößert. Trotzdem war der Kochsack für einen Topf mit 20 cm Bodendurchmesser zu klein. Ich habe dann einen noch größeren Deckel genäht. Damit komme ich jetzt zurecht.
Ich zeige euch eine ausführlichere Nähanleitung.
Zum besseren Verständnis habe ich euch, zusätzlich zur Fotostrecke, eine Skizze mit meinen Maßen angefertigt.
Das braucht ihr
- 2 Stoffkreise für den Sack mit 70 cm Durchmesser. Der innere Stoff besteht aus 2 zusammengenähten Hälfte (beim zuschneiden an die Nahtzugabe denken). In der Mitte bleibt ein Stück Naht zum Befüllen offen.
- 2 Stoffkreise für den Deckel mit 40 cm Durchmesser
- Schrägband zu Einfassen der großen Kreise (Durchmesser x 3,14 plus etwas Überlappung)
- Kordel zum Zubinden (bei mir gleiche Länge wie das Einfassband)
- Stopper, damit das Band nicht im Tunnel verschwindet
- geschredderten Kork zum Füllen
So viel Kork selber sammeln und schreddern ist ziemlich mühselig. Das habe ich schnell aufgegeben, zumal mein 30 Jahre altes Maschinchen rumgezickt hat. Auch ist die Körnung bei gekauftem Granulat viel gleichmäßiger.
Schnittmuster anfertigen
- Papier in entsprechender Größe zusammenkleben
- Papier zwei mal zur Hälfte falten
- Von der Spitze ringsum den entsprechenden Radius ausmessen und einzeichnen.
- ausschneiden und das Papier auseinander falten
- Vom äußeren Durchmesser ringsum 3 cm für den Tunneldurchzug abmessen und anzeichnen
- Den Mittelpunkt markieren.
- Einen inneren Kreis mit ca. 20 cm Durchmesser einzeichnen.
- Den Stoffkreis in 12 Segmente teilen und einzeichnen.
- In den Außenstoff 2 Knopflöcher für das Durchzugsband nähen.
- Beide Kreise links auf links zusammenlegen und auf der eingezeichneten äußeren Linie zusammennähen, aber bei jedem einzelnen Segment ein Stück der Naht zum Befüllen offen lassen. Wenigstens so viel, dass ein Trichter rein passt.
- Auf der inneren Kreislinie ebenfalls zusammennähen.
- Die einzelnen Segmente zwischen innerem Kreis und äußerer Naht nähen (das Stück zwischen den Stecknadeln)
- Jedes der 12 Segmente ca. zwei Drittel mit Kork füllen. Es muss etwas Luft bleiben, damit sich der Kochsack um den Topf schmiegt.
- Jeweils den noch offenen Teil der Naht schließen.
- Das Korkgranulat zur Mitte schütteln und den äußeren Rand mit Schrägband einfassen.
- Den Innenkreis mit Kork füllen und die Naht mit einer Leiternaht schließen.
- Zum Schluss Kordel oder Band durch den Tunnel ziehen und Stopper anbringen.
- Die beiden kleineren Stoffkreise rechts auf rechts zusammen nähen. An eine Wendeöffnung denken!
- Die Nahtzugabe zurückschneiden. (An der Wendeöffnung die Nahtzugabe stehen lassen, sonst wird das Zunähen eine Herausforderung)
- Den Stoff wenden
- Korkgranulat einfüllen. Auch der Deckel muss sich anschmiegen und darf nicht ganz voll sein. Ich habe ihn gut zur Hälfte gefüllt.
- Die Wendeöffnung schließen - Handnaht oder knappkantig mit der Nähmaschine
Noch Fragen, Ängste, Nöte? Schreibt mir!