Der Kaffeeautomat heizt auf. Wassertank voll genug? Check. Genug Kaffeebohnen im Behälter? Nein. Also nachfüllen. Klappt, ohne dass nennenswerte Mengen daneben fallen. Im Unterbewusstsein registriere ich, dass jetzt kaum noch Bohnen in der Packung sind. "Alexa, schetsche Gaffee auwe Eingauwschlisschte." Alexa punktet mit Inkompetenz. "Entschuldigung, ich weiß nicht wie ich dir helfen kann." Wozu hat man eigentlich solchen Schnickschnack, wenn er dann doch nicht funktioniert! Ach stimmt ja, die Dame braucht klare und deutliche Ansagen. Warum eigentlich? Ist doch Alexa und nicht Alex. Dann eben nicht. Unfallfreie Sätze bringe ich noch nicht raus. Hoffentlich denke ich nachher dran Kaffee einzukaufen.
Ein paar Tropfen Milch in die Tasse und dann ab mit dem Kübel unter den Kaffeeauslauf. Durchschnaufen, das schwarze Lebenselexier rinnt in die Tasse. So, und jetzt komm mir bitte noch keiner mit irgendwelchen Problemen, Banalitäten, was auch immer. Mein Motor ist noch nicht hochgefahren.
Erster Schluck Kaffee. Mein Handy meldet eine WhatsApp-Nachricht. Bitte, bitte keine Hiobsbotschaft am frühen Morgen! Mein Adrenalinpegel steigt. Argwöhnisch öffne ich die Nachricht: "Müsste Klo-Brille nicht streng genommen Klo-Monokel heißen?" Du Spaßvogel! Ich lache, wenn ich richtig wach bin. Jetzt reicht's nur für ein Augenrollen.
Ich verziehe mit mit Kaffee und Zeitung ins Wohnzimmer. Damit dem Tisch nix passiert, stelle ich die Tasse vorsichtshalber auf einen Untersetzer. Eigenhändig zusammengeklöppelt. Das frische Grün des Untersetzers will nicht mehr so recht zum Herbstwetter passen. Ich muss bald mal meine Stoffreste durchforsten, ob sich was Herbstlicheres findet.
Nach dem zweiten Pott Kaffee kann ich einigermaßen klar denken. Ich glaube, der Tag und ich - wir werden Freunde.
Habe ich doch glatt das Produkt eines Versandriesen erwähnt.
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