30. Januar 2018

Nachhaltig ist cooler als ex und hopp




Handtücher mit Stoffstreifen umnähen - warum macht man das? Weil man es gerne individuell mag und dann Handtücher hat, die es so garantiert nicht nochmal gibt. Oder weil das Kind ein bisschen verpeilt ist und nach dem Schwimmunterricht seine Sachen gerne  liegen lässt oder gar fremde Sachen mit nach Hause bringt. Solch ein gepimptes Handtuch springt auch dem größten Träumer ins Auge und er erkennt es als sein eigenes. Mein Sohn hatte doch tatsächlich mal eine fremde Mädchenunterhose in seinem Schwimmbeutel. Man hätte sich was dabei denken können, aber er war damals erst acht Jahre alt. Ich habe trotzdem gerätselt, wie er da dran gekommen ist. Mädchen und Jungen ziehen sich schließlich getrennt um. 

Oder man schneidet liebevoll akkurate Streifen und klöppelt sie an Handtücher, weil man schlichtweg Langeweile hat und nicht weiß, was man den lieben langen Tag machen soll.
Ich habe es gemacht, weil das ein oder andere Handtuch sichtbar in die Jahre gekommen und die Kanten nach Tausenden von Wäschen ausgefranst waren. Die kaputten Ränder waren aber das einzige Manko. Ansonsten waren sie noch top. Kein bisschen dünn und fadenscheinig. Zum Wegschmeißen waren sie mir entschieden zu schade. 


Die alten Ränder habe ich abgeschnitten. Dann sind die Kanten nicht so dick und es arbeitet sich leichter. Die zugeschnittenen Stoffstreifen waren bei mir 6 cm bzw. 8 cm breit. Ich habe sie erst doppelt gelegt und umgebügelt und dann jede Seite nochmal zur mittigen Bügelfalte geklappt und gebügelt. Da ich mich am Muster orientieren konnte, ging das fix. Die so vorbereitetem Streifen habe ich um die Handtücher gelegt und festgenäht. 







Und zack - Ressourcen geschont, Geld gespart und Stoffreste abgebaut.





Und ab damit zu CreadienstagEiNaBStoffrestepartyfix itZitronenfalterin

23. Januar 2018

Eier in Senfsoße - Rezept





Weiß heutzutage noch jemand, wie man eine Mehlschwitze macht? Ist diese Art des Kochens in Zeiten von Low Carb, und was weiß ich noch alles, überhaupt noch zeitgemäß? Ich persönlich bin kein großer Fan von Mehlschwitzen. Ich glaube, die Ursache liegt in meiner Kindheit. Wenn meine Mutter früher Koteletts oder Frikadellen machte, gab es als Soße immer eine Mehlschwitze. Die mochte ich nicht. Die hat nach rein gar nix geschmeckt, außer nach Pfeffer. Ich darf das schreiben. Mama hat kein Internet und liest nicht mit :))) 

Aber hier und da koche ich doch eine. Der Mann liebt Eier in Senfsoße. Die Basis für die Soße ist eine Mehlschwitze. Und weil Lieblingsessen, das wahrscheinlich auch Kindheitserinnerungen weckt, kommt das ab und zu auf den Tisch. Die Tochter mag Eier in Senfsoße inzwischen auch recht gerne und hat sich das Rezept zum Nachlesen gewünscht. 
Mit dem Weitergeben meiner Rezepte ist das so eine Sache. Ich koche nach Gefühl. Immer. Selbst, wenn ich ein Rezept ausprobiere, halte ich mich nicht strikt an Zutatenlisten und Mengenangaben. Für die Senfsoße habe ich jetzt mal alle Zutaten möglichst exakt abgemessen. 

- 1 Esslöffel Butter zerlassen 
- 1 gehäuften Esslöffel Mehl dazugeben und unter Rühren anschwitzen.
- 600 ml kalte*! Milch langsam dazugeben und mit dem Schneebesen rühren, rühren, rühren,      damit sich keine Klümpchen bilden. Notfalls den Topf zwischendrin von der heißen Platte          ziehen. Die Soße nochmal aufkochen.
- 2 Esslöffel Senf einrühren. 
- Zum Schluss nach Geschmack salzen
*Mit heißer Milch klumpt die Soße. Mehlschwitzen mit Brühe werden nach dem gleichen Prinzip gekocht. Statt der Milch wird eben Brühe oder eine Mischung aus beidem verwendet.

Dazu gibt es Salzkartoffeln und hartgekochte Eier. Vergesst Superfood! Mehlschwitze klingt zwar furchtbar altmodisch und ungesund. Aber die Kombination aus Kartoffeln und Eiern ist  ernährungstechnisch gesehen ein Dream-Team. Wer noch einen Frischekick braucht, serviert als Beilage Rohkost oder einen Salat. Und schon hat man ein einfaches, schnelles und preisgünstiges Essen.



Ich stelle gerade fest, dass dieses Gericht ähnlich ist wie Papa a la Huancaina. Peru und Deutschland sind doch nicht so weit entfernt.

Für alle Fimschlinge Allergiker und sonstwie Intoleranten: 
Butter lässt sich durch Margarine austauschen. Wer kein Weizenmehl verträgt, hat mit Dinkelmehl seltener Probleme. Und Milch gibt es lactosefrei, Sojamilch, Mandelmilch und was weiß ich noch alles. Dann ist die Soße sogar vegan. Wer die Eier auch weglassen will - probiert mal Blumenkohl dazu.

Noch was. Es wurde mal moniert, dass meine Posts nicht nach Themen sortiert sind. Doch sind sie. Bemängelt hat das jemand, der noch ganz jung und, so sollte man meinen, dann zwangsläufig auch technik-affin ist. Hah, und ich alter Technikdepp konnte helfen. Yesss! Wer mit dem Handy liest und was Bestimmtes sucht - ganz nach unten scrollen und auf "Webversion" klicken. Rechts oben findet man dann die einzelnen Kategorien. Außerdem gibt es in dieser Version ein Suchfeld, in dem man die Überschrift bzw. das Thema eingeben kann.

9. Januar 2018

Kuschelkissen, Seelentröster, Reisebegleiter, Heimwehvertreiber



Den ganzen letzten Sommer über habe ich die Nähmaschine kaum eines Blickes gewürdigt, geschweige denn, mich dran gesetzt. Ganz selten habe ich mal was genäht. Ging einfach nicht. Ich hatte immer das Gefühl, draußen was zu verpassen und habe so viel Zeit wie möglich im Garten verbracht. Aber jetzt ist das Wetter so richtig besch..., die Gartenarbeit ruht. Jetzt sind wir wieder Freunde - die Nähmaschine und ich. Jetzt rattert sie wieder. Als bekennende Nachteule sitze ich oft auch noch nach Mitternacht im Nähzimmer.

Was ungenutzte Besitztümer betrifft, bin ich eher der Typ "brauch ich schon lange nicht mehr, mochte ich noch nie leiden, kann weg". Nur bei Stoffresten, da ist das ganz anders. Da kommt so schnell nix weg. Reststücke werden akribisch gesammelt und sortiert. Kann man ja vielleicht noch mal gebrauchen. Zugegeben, ich sammel mehr als ich am Ende tatsächlich auch vernähe.

Aber dank meiner "Da kann man bestimmt noch was mit machen"-Einstellung konnte ich bei dem Kinderkissen aus dem Vollen schöpfen. Deshalb sitzt im Baum eine Eule, die ich nicht aus Einzelteilen zusammen puzzeln musste. Dann wär es wahrscheinlich auch eine Riesen-Monstereule geworden. Ich hatte es einfacher und konnte die fertige Eule aus einem Stoffstück ausschneiden. Und nur weil ich auch Restchen verwahre, ist unter den Fenstern nicht nur die kahle Hauswand. Meine Stoffsammlung hat auch noch Blumenkästen hergegeben.







Ich habe die Motive nicht mit einem Zickzack-Stich aufgenäht, sondern habe ich mich für den Geradstich entschieden. Ich finde diesen unperfekten Stil, wenn die Ränder leicht ausfransen, recht charmant. Die kleine Eule wäre unter dem Gezackel auch gar nicht zur Geltung gekommen. Damit die Applikationen dauerhaft gut halten, habe ich sie 3 bis 4 mal umrundet. 
Mit einem fix und fertig bedruckten Stoff ist ein Kissen natürlich um ein vielfaches schneller genäht. Macht aber auch nur halb so viel Spaß. Nur schade, dass der Platz auf dem Kissen so begrenzt ist. Ich hätte Material, um eine halbe Stadt mit Leben zu füllen.





Auch zu sehen bei CreadienstagWir machen klar SchiffStoffrestepartyKissenparty                                               

1. Januar 2018

Ordnung im Nähzimmer - neues Jahr, neues Glück





Allen meinen Lesern, sowohl den regelmäßig Wiederkehrenden als auch den Ab-und-Zu-Vorbeiguckern und zufällig hier Gelandeten ein gesundes, erfolgreiches und zufriedenes 2018!

Schon wieder ein Jahr rum. Gefühlt ist das letzte Jahr in sechs Monaten an mir vorbei galoppiert. Manches habe ich in dieser kurzen Zeit :-)) erledigen und abhaken können. Zum Beispiel hatte ich endlich eine Idee, wie unsere lückige Hecke blickdicht wird. Mit meinen selbst gebauten Holzstelen konnte das Problem behoben werden und wir genießen jetzt im Garten mehr Privatsphäre. Kurios, aber seitdem die Dinger da stehen, treibt die Hecke wieder ordentlich aus. Versteh einer die Pflanzen.

Gnadenlos gescheitert bin ich am Projekt "Dauerhaft Ordnung im Nähzimmer". Wenn ich geahnt hätte, was ich mit diesem Post lostreten würde, hätte ich meinen Vorsatz für 2017 für mich behalten. Kaum veröffentlicht, ging der Shitstorm auch schon los. 

Kind 1:

Also mal ganz ehrlich, da versuchen wir Kinder 18 Jahre lang Mama von unserem eigenen Ordnungssystem und kreativen Chaos zu überzeugen und jetzt macht sie es genauso??????
Ich erkenne meine Argumtationsstruktur seit frühester Kindheit in folgenden Zeilen wieder:
"Eine Grundordnung ist absolut vorhanden. Die Häufchen, die da rumliegen, sind Häufchen mit Sinn. Geordnete Häufchen". Eine für mich erkennbare Ordnung. "Obwohl ich finde, dass Chaos durchaus sehr gemütlich sein kann. Wo es ein bisschen chaotisch ist, sieht man eben, dass da gelebt wird".
Chaotische Gemütlichkeit 😂

Kind 2:

Warum sind mir diese Argumente früher nicht eingefallen? 😂

Kind 3:
Willst du mich verar... Jahreslanges Aufräumtrauma

Das ging noch eine Weile hin und her. Ich war schon drauf und dran den Post zu löschen.

Kind 1:

Lass den Post doch. Der hat schon seine Berechtigung. Du müsstest nur unsere Namen im Quellenverzeichnis aufführen. Fremdes Gedankengut und so.

Egal, was ich jetzt an Argumenten für meine kreativen Stapel vorbringen könnte, es würde gegen mich verwendet. Also lass ich es. 

Schränke und Schubladen sind nicht das Problem. Da ist alles ziemlich sortiert. Aber auch hier habe ich zusätzliche Ordnungssysteme teilweise schon eingeführt, teilweise spuken noch Ideen im Kopf rum. Ich werde zu gegebener Zeit berichten. Das Chaos außerhalb der Schränke in Schach zu halten, bleibt als Neujahres-Vorsatz *seufz* auch für dieses Jahr aktuell. 

Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass das Eingangsfoto nicht von mir ist. Ich habe mich bei Pixabay bedient.