19. September 2017

Der frühe Vogel braucht Kaffee




Morgens früh um - ach, keine Ahnung. Mein verschlafenes Hirn kann die Information doch sowieso noch gar nicht verarbeiten. Ich quäle mich aus dem Bett. Warum ist das morgens immer soooo viel gemütlicher als abends? Den Weg durchs Schlafzimmer bewältige ich im Dunkeln. Aber auf der Treppe knipse ich doch lieber das Licht an. Hilft Unfälle zu vermeiden. Boah, ist das ekelhaft hell! Ich tapse weiter Richtung Kaffeemaschine. 

Der Kaffeeautomat heizt auf. Wassertank voll genug? Check. Genug Kaffeebohnen im Behälter? Nein. Also nachfüllen. Klappt, ohne dass nennenswerte Mengen daneben fallen. Im Unterbewusstsein registriere ich, dass jetzt kaum noch Bohnen in der Packung sind. "Alexa, schetsche Gaffee auwe Eingauwschlisschte." Alexa punktet mit Inkompetenz. "Entschuldigung, ich weiß nicht wie ich dir helfen kann." Wozu hat man eigentlich solchen Schnickschnack, wenn er dann doch nicht funktioniert! Ach stimmt ja, die Dame braucht klare und deutliche Ansagen. Warum eigentlich? Ist doch Alexa und nicht Alex. Dann eben nicht. Unfallfreie Sätze bringe ich noch nicht raus. Hoffentlich denke ich nachher dran Kaffee einzukaufen.

Ein paar Tropfen Milch in die Tasse und dann ab mit dem Kübel unter den Kaffeeauslauf. Durchschnaufen, das schwarze Lebenselexier rinnt in die Tasse. So, und jetzt komm mir bitte noch keiner mit irgendwelchen Problemen, Banalitäten, was auch immer. Mein Motor ist noch nicht hochgefahren. 

Erster Schluck Kaffee. Mein Handy meldet eine WhatsApp-Nachricht. Bitte, bitte keine Hiobsbotschaft am frühen Morgen! Mein Adrenalinpegel steigt. Argwöhnisch öffne ich die Nachricht: "Müsste Klo-Brille nicht streng genommen Klo-Monokel heißen?" Du Spaßvogel! Ich lache, wenn ich richtig wach bin. Jetzt reicht's nur für ein Augenrollen.

Ich verziehe mit mit Kaffee und Zeitung ins Wohnzimmer. Damit dem Tisch nix passiert, stelle ich die Tasse vorsichtshalber auf einen Untersetzer. Eigenhändig zusammengeklöppelt. Das frische Grün des Untersetzers will nicht mehr so recht zum Herbstwetter passen. Ich muss bald mal meine Stoffreste durchforsten, ob sich was Herbstlicheres findet. 
Nach dem zweiten Pott Kaffee kann ich einigermaßen klar denken. Ich glaube, der Tag und ich - wir werden Freunde.







Damit Hitze dem Holz des Tisches nicht schadet, haben die Untersetzer eine isolierende Einlage aus Thermolam. Das sorgt zudem für eine schönere Haptik und Optik. Die Blattadern entstehen durch mehrmaliges hin und her nähen.

Habe ich doch glatt das Produkt eines Versandriesen erwähnt.
Falls sich jemand daran stört: Dieser Post enthält Werbung.

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14. September 2017

Hallo Herbst! Auch schon wieder da?

Ich mag den Herbst. Keine andere Jahreszeit hat dieses sanfte, weiche Licht, diese warmen Farben. Es macht Spaß durch raschelndes Laub zu laufen. Ich liebe es, vom Herbstwind durchgepustet zu werden.

Ich mag auch, wenn das Wetter üsseliger wird. Wenn der Wind ums Haus fegt, der Regen gegen die Scheiben pladdert. Je schäbbiger es draußen ist, um so kuscheliger wird es drinnen. 

Seine unwirtliche Seite zeigt der Herbst hier schon. Das ist mir jetzt aber doch ein bisschen zu schnell gegangen. So ab Ende Oktober gerne. Aber jetzt schon? Ich hatte auf einen sonnigen, warmen September gehofft. Aber gut, so übernimmt der Regen derzeit das Gießen. Das spart schon mal eine Menge Zeit. Auch sonst ist im Garten nicht so viel zu tun.
Zum Stauden teilen ist es noch zu früh. Die Dahlien müssen hoffentlich noch lange nicht ausgegraben werden. Noch blühen sie und setzen unermüdlich Knospen an. Beim Unkraut bin ich sowieso relativ tolerant. Einzig das Laub muss regelmäßig vom Rasen geharkt werden, damit die Gräser nicht faulen. Könnte man dieser Tage fast täglich machen. 





Obwohl der Sommer sich verabschiedet hat, blühen und fruchten unsere Erdbeeren immer noch. 



Und wir haben einen neuen Gast. Das Eichhörnchen ist ganz frech durch das Gitter der Vogelfutterstelle geschlüpft und hat sich eine geschlagene Viertelstunde den Bauch voll geschlagen. Jetzt, wo es weiss, wie lecker im Hause T. aufgetischt wird, kommt es öfter. Es huscht immer ganz vorbildlich unterm Gartentor rein und raus. Wo kämen wir denn auch hin, wenn jeder über den Zaun klettern würde!


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12. September 2017

Kleine Stoffhüllen und schon hat man Übersicht in der Nadelsammlung





Wer gerne und viel näht, verarbeitet nicht immer nur leicht zu nähende Baumwollstoffe. Der wagt sich irgendwann auch an Stretch, feine, dünne Blusenstoffe und vielleicht sogar Leder. Unterschiedliche Stoffe erfordern unterschiedliche Nähmaschinennadeln und so legt man sich nach und nach eine kleine Nadelsammlung an.

Meine Sammlung ist zwar ordentlich in der Schublade sortiert. Aber trotzdem musste ich immer alle Nadelpackungen durchgrabbeln, bis ich die passende Nadel in den Fingern hatte. Dauert zwar keine Ewigkeit. Aber mich hat es genervt. Wenn gerade eine Nadel abgebrochen ist, es sowieso nicht so fluppt wie es soll, erst recht.
Deshalb habe ich den Schachteln Hüllen aus der jeweiligen Stoffart verpasst. Jetzt stecken Jeansnadeln in einer Hülle aus Jeansstoff, dünne Nadeln für feinere Stoffe in fluddeligem Blusenstoff usw. So sehe ich auf einen Blick wo welche Nadel ist. Ich könnte auch ohne hinzusehen die richtige Nadel ertasten. 
Das ist ratz fatz genäht und man braucht nur minikleine Stoffreste. 







5. September 2017

Wiederverwendbare Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie




Nachhaltigkeit und Müllvermeidung ist aktuell in aller Munde. Müll komplett zu vermeiden, gelingt mir bei weitem noch nicht. Aber ich befasse mich schon eine ganze Weile mit dem Thema und bemühe mich Schritt für Schritt Müll zumindest zu reduzieren. So kommen beispielsweise die dünnen Flattertüten von der Obst- und Gemüsetheke nicht mehr unser Haus. Statt dessen nutze ich selbst genähte Stoffbeutel

Auch Frischhaltefolie kommt bei mir so wenig wie möglich zum Einsatz. Schüsseln werden gewöhnlich mit einem Teller abgedeckt. Für manche Gefäße sind aber selbst Untertassen noch zu groß und ich warte immer drauf, dass irgendein Schussel - ich zähle mich durchaus dazu - sie runterfegt. Und eine Auflaufform oder gar ein Backblech deckt auch mein größter Teller nicht ab. Dafür habe ich in der Vergangenheit Frischhaltefolie genommen.


Aber auch hierfür gibt es eine umweltfreundliche Alternative - Bienenwachstücher. Diese Tücher sind wiederverwendbar und Bienenwachs besitzt sogar antibakterielle Eigenschaften. 
Mit diesen Tüchern liebäugel ich schon länger. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen fertig zu kaufen. Aber sie sind schweineteuer. 
Man kann eine Menge Geld sparen, wenn man sie selber herstellt. Selbst wenn man dafür extra Stoff kaufen muss, kommt man noch deutlich günstiger weg.
Im ARD-Buffet habe ich neulich eine Anleitung gesehen, wie die Tücher hergestellt werden. Kein Hexenwerk. Das war für mich der Anstoß, es auch mal zu probieren. 

Meine Stoffreste sind nur alle zu klein, um größere Wachstücher herzustellen. Aber wer sagt denn, dass die Tücher aus einem Stück bestehen müssen? Einfach kleinere Stoffstücke aneinander nähen. Dann je nach Wunsch alle Seiten gerade abschneiden oder für ein rundes Tuch einen Kreis ausschneiden, und schon hat man ein großes Wachstuch für kleines Geld.






Für die Bienenwachstücher braucht man:

- ein Stück gewaschenen Baumwollstoff 
- Bienenwachspellets
- neutrales Speiseöl (bei mir Rapsöl)
- Back- oder Pergamentpapier
- ein Bügeleisen
- eine leere Konservendose
- einen Kochtopf

Wachs und Öl im Verhältnis 4:1 (4 Teile Wachs, 1 Teil Öl) in eine Konservendose geben und im Wasserbad schmelzen. 
Öl wurde bei der Demonstration im Fernsehen nicht dazu gegeben. Das habe ich gegoogelt. Das Öl sorgt dafür, dass die Tücher geschmeidiger sind.
Den Stoff auf ein ausreichend großes Stück Backpapier legen und mit einem sauberen Pinsel das flüssige Wachs auftragen. Zügig arbeiten. Das Wachs wird beim Auftragen schnell wieder fest.
Eine zweite Lage Backpapier drüber legen und auf höchster Einstellung bügeln. Durch die Hitze verteilt sich das Wachs gleichmäßig und verbindet sich mit dem Stoff.

Bei der Vorführung im ARD-Buffet wurde das Wachs großzügig auf den Stoff gepinselt, auch über den Stoffrand hinaus. Genauso habe ich es nachgemacht und kann das so nicht empfehlen. Das ist entschieden zu viel des Guten. Das Wachs hat sich beim Bügeln weit über den Stoffrand hinaus ausgebreitet und ist fast unter dem Backpapier raus geflossen. Wenn es dumm läuft, versaut man sich so Bügelbrett und Bügeleisen. Oder man muss ein unnötig großes Stück Backpapier verwenden.

Es reicht vollkommen aus, das Wachs etwas sparsamer aufzutragen und gut einen Zentimeter vor dem Stoffrand zu stoppen. Wenn später Stellen nicht ausreichend bewachst sind, lieber nacharbeiten.



Große Tücher passen schlecht aufs Bügelbrett. Die bügelt man am besten auf dem Tisch. Natürlich mit entsprechender Unterlage.
Da ich sowieso gestückelt habe, habe ich beim nächsten Versuch zuerst die einzelnen, kleinen Stücke bewachst und dann zusammengenäht. Die Wachstücher lassen sich ganz wunderbar vernähen. Ich empfehle aber, danach Nadel und Nähfüßchen feucht abzuwischen. Sonst näht man sich die Wachsrückstände u. U. auf den nächsten Stoff.

Auch zum Einwickeln für Pausenbrote, Käse, Wurstreste sind die Tücher hervorragend geeignet.




Ich habe für 500 g Wachs 9,99 € bezahlt. Für ein 40 x 40 cm großes Tuch habe ich 20 g Wachs geschmolzen. Diese Menge habe ich dafür aber nicht ganz verbraucht. Das Wachs für dieses Tuch hat mich also noch nicht mal 40 Cent gekostet.

Um die Wachschicht nicht zu beschädigen, die Tücher nur feucht abwischen oder lauwarm spülen. Sie eignen sich nicht für rohes Fleisch und rohen Fisch. Was damit in Berührung kommt, muss heisser gespült werden. Bilden sich im Laufe der Zeit brüchige, schadhafte Stellen, einfach zwischen zwei Lagen Backpapier noch einmal bügeln, und sie sind wieder wie neu.

Die Tücher lassen sich durch die Wärme der Hand gut um die Schüssel formen, bleiben aber nicht, wie Frischhaltefolie, am Gefäß kleben. Man könnte sie zusätzlich mit einem Gummiband fixieren oder die Größe so wählen, dass man sie bis unter den Schüsselboden legen kann.




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1. September 2017

Topinambur - kleine Sonnen mit essbarer Wurzelknolle










Den Wortteil Sonne hat die Sonnenblume zu Recht im Namen. Verbreiten ihre großen, sonnengelben Blütenköpfe doch Wärme und pure Lebensfreude.
Es gibt aber auch Sonnenblumen mit kleinen Blüten. Ich habe so eine Sorte im Garten. Die geringere Blütengröße macht sie durch verzweigte Blütenstände wieder wett. Diese Sorte heißt Topinambur, auch bekannt als Indianerknolle oder Diabetikerkartoffel.
Diabetikerkartoffel deshalb, weil ihre essbaren Knollen wie herkömmliche Kartoffeln zubereitet werden können. Und anders als die normale Kartoffel, beeinflussen sie den Insulinspiegel kaum.  Auch als Rohkost schmecken sie sehr gut. Im Spätherbst können die Knollen geerntet werden. 



Laut einschlägigen Gartenratgebern soll die Pflanze zum Wuchern neigen. Aus meiner Erfahrung kann ich das (noch) nicht bestätigen. Ich grabe alle Knollen im Herbst komplett aus und pflanze kontrolliert ein paar wieder fürs kommende Jahr ein. Bis jetzt hatte ich Glück - mein Nachbar auch - und sie sind da geblieben, wo ich sie haben will. 
Minusgrade machen den Knollen nichts aus. Sie treiben im Frühjahr zuverlässig wieder aus.
Die Pflanzen bringen es locker auf zwei bis zweineinhalb Meter. Damit ein sommerliches Unwetter ihnen nichts anhaben kann, ist man gut beraten, wenn man die Pflanzen stützt oder vor eine schützende Hauswand pflanzt.

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