26. April 2019

Tulpen gehen immer

Nee, wat war dat schön die letzten Tage! Ein Wetter zum Helden zeugen. Meinte der Mann zu mir, setz dich raus in den Garten. Der Witzbold! Der kennt mich doch! Auf der Couch sitzen, kein Ding. Das klappt einwandfrei. Aber im Garten? Einfach nur sitzen? Da müsste man mich schon am Stuhl festtackern. 


Die Sträucher und Stauden sind zwar längst geschnitten, das Unkraut auf ein akzeptables Maß reduziert. Trotzdem spring ich alle Nase lang auf, um irgendwas zu begutachten. Ich ertappe mich dabei, dass ich beinahe stündlich kontrolliere, ob die Dahlien schon ein bisschen weiter aus der Erde spitzen und ob die Hortensien-Winzlinge schon so weit gewachsen sind, dass die Triebe gestutzt werden können. Wenn man oft genug guckt, wachsen sie vielleicht schneller.

Mein Kopf hat den Frühling zwar schon abgehakt, aber an den französischen Tulpen konnte ich nicht vorbei gehen. Lange Stiele, große Blütenköpfe - da braucht es keinen üppigen Strauß.










Die Blumen schicke ich zu Holunderblütchen

16. April 2019

Magische Momente


Heute beim Rasen mähen dachte ich, jetzt ist es so weit. Jetzt verliere ich den Verstand. Ich sehe Dinge, die es nicht gibt. Wenn ich das irgendjemandem erzähle, werde ich abgeholt und in eine Jacke gesteckt, die hinten geschlossen wird. Ein beängstigendes Gefühl. Schon leicht panisch kam mir aber dann eine Reportage in den Sinn, die ich kürzlich über Island im Fernsehen gesehen habe. 


In Island werden Straßenbauprojekte gestoppt, weil sie durch Elfengebiet führen würden.


Elfengebiet gehört geschützt. Ist sozusagen Naturschutzgebiet. Das ist kein Witz. Erwachsene, im Leben stehende Menschen treffen solche, für uns absurden Entscheidungen. 

Wenn ein ganzes Volk an diese magischen Wesen glaubt, kann das dann so abwegig sein? Gibt es am Ende doch Elfen und Wichtel oder Trolle? Sehe ich also tatsächlich, was ich glaube zu sehen? Lange Rede, kurzer Sinn, unter der Erle in unserem Garten hat sich so ein kleines Geschöpf häuslich niedergelassen. Von uns völlig unbemerkt hat es sich eine Behausung eingerichtet. Und so wie alles hergerichtet ist, scheint es länger bleiben zu wollen.



Die Haustür ist ein echtes Bollwerk. Sie hat eine recht beachtliche Dicke und ist mit einem großen Vorhängeschloss gesichert. Soweit man bei den Zwergenmaßen überhaupt von solchen Attributen sprechen kann.



Was die Besitzverhältnisse dieses Gartenstücks angeht, wurden ganz dreist Tatsachen geschaffen. Der Zaun gibt uns eindeutig zu verstehen, das hier ist jetzt meins. 




Ein paar meiner Veilchen haben auch schon den Besitzer gewechselt. Wurscht, die haben sich mittlerweile eh überall im Garten angesiedelt.





Den Winzling selbst haben wir noch nicht gesehen. Aber er scheint gerade noch draußen gewerkelt zu haben. Die Jacke hängt noch an der Tür. Ist wohl ein bisschen warm geworden.





Das Wichtelheim besteht aus Gartenabfällen und diversen Resten. In Wichtelhausen ist man sparsam und nachhaltig.

Ich schick den Zwerg zu Creadienstag